Montag, 13. Januar 2014

January Cure

Ich habe schon in der letzen Wochen über die january cure geschrieben. Heute möchte ich über den Stand der Dinge nach sieben Aufgaben berichten.

Aufgabe1: Make a List of Projects
Ja oder Nein: JA!
Die erste Aufgabe im Rahmen der 'Hauskur' war das Erstellen einer to do-Liste für jedes Zimmer, Kammer, Flur und Bad. Meine Liste beansprucht fünf Seiten meiner 'Kur'-Kladde.



Aufgabe 2: Flowers, Floors, Green Cleaners
Ja oder Nein: Jo.
Man sollte Blumen für die Wohnung sowie ökologische Haushaltsreiniger kaufen (bzw. selber herstellen) und sämtliche Böden wischen.
Am Wochenende frische Blumen oder einen hübschen Zweig zu kaufen ist in den Monaten, in denen nichts auf meinem Balkon blüht, eine Selbstverständlichkeit für mich.
Etwas anderes als ökologische Putzmittel benutze ich nur in sehr wenigen Ausnahmefällen.
Beim Bödenwischen habe ich geschwächelt: Küche, Schlafzimmer und Flur habe ich erledigt. Die Böden in Wohn- und Esszimmer sind noch nicht erledigt, werden aber, da mein Parkett gewachst und nicht lackiert ist, nicht so häufig gewischt, dafür aber drei Mal die Woche gesaugt.
Zusätzlich habe ich sämtliche Schuhe geputzt!

Aufgabe 3: Get A Fresh Perspective on 10 Minutes
Ja oder Nein: Ja
Bei dieser Aufgabe sollte man sich Gedanken über eine ungeliebte Ecke in der Wohnung machen: warum ist das ein ungeliebter Fleck, was stört, was möchte und kann man verbessern.
Meine Problemstelle ist seltsamerweise ein der schönsten Ecken in meiner Wohnung: die Fensterseite meines Eßzimmers, die rechts und links gesäumt ist von Regalen mit Büchern und Schallplatten bzw. meiner Musikanlage, in der ich mich aber so gut wie nie aufhalte. Das Problem ist nicht einfach zu lösen und wird mich in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen - denn auch hier sollte bis Ende des Jahres eine Lösung her.

Aufgabe 4: Set Up Your Outbox
Ja oder Nein: Ja!
Die outbox kann ein Behälter, ein Karton oder einfach nur eine bestimmte Stelle in der Wohnung sein. Dort wird alles abgelegt, von dem man sich trennen will und was die Wohnung verlassen soll. Meine outbox befindet sich in unmittelbarer Nähe der Wohnungstür und ich habe gleich zwei Beutel mit Kleiderspenden dort abgelegt.



Aufgabe 5: Select One Project From Your List To Complete This Month
Ja oder Nein: Ja!
Ich bin alle Punkte meiner Aufgabenliste vom ersten Tag der Hauskur durchgegangen und habe überlegt, was stört am meisten, welches Problem hat reale Chancen, noch im Januar erledigt zu werden.
Ich habe mir das Aufräumen des Bücherregals in meinem Wohnzimmer ausgesucht: ich habe dort knapp 1.500 Bücher untergebracht (in zweier Reihen). Ich muss alle durchsehen, abstauben und bei jedem Buch überlegen, ob ich es behalten will oder muss.
Alle Bücher, die in dem leeren Raum zwischen Büchern und Regalbodendecke gestopft sind, müssen ordentlich eingestellt werden.
Kleinere Ansammlungen von Kram muss beseitigt werden.
Meine Musik-Trophäen/Merchandise-Sammlung soll ordentlich in verschließbaren Kunststoffkisten von Ikea verpackt und in den Zwischenboden verfrachtet werden. (Zwischenboden muss vorher noch aufgeräumt werden!) Der Trip zu Ikea mit einer motorisierten Freundin ist auch gleich fest verabredet.
Die 'Problem-Zonen' im Regal:

Kein schöner Anblick. :(

Was macht der Skiatlas bei den Kunstbüchern!?!?

Fan-Artikel müssen weg!

Der Anblick von Drucker und  Zeitschriften im Regal machen mich wahnsinnig!

Aufgabe 6: Choose A Piece Of Art To Frame
Ja oder Nein: Nein, da zur Zeit kein Bedarf.

Aufgabe 7: Flowers, Kitchen Organization & Cleaning, Make Yourself a Meal
Ja oder Nein: Jo.
Blumen: Ich habe 20 weisse Tulpen gekauft.
Mahlzeit: Das Menue am Samstag bestand aus einem Salat von gebackener, warmer Rote Beete mit einem Dressing aus Walnußöl und gerösteten Walnüssen, Scaloppine (natürlich vom Bio-Kalb) in Zitronensauce, in frischen Orangen geschmorter Chicoree, überbackenem Fenchel, gebratener Radicchio und frisches Obst, am Sonntag gab es Paprikaragout.
Die Küche ist auch geschafft, und das war harte, ca. 12stündige Arbeit: sämtliche Schränke, Schubladen und Regale wurden nach und nach ausgeräumt, von innen und aussen gereinigt. Sämtlicher Schrank- und Regalinhalt wurde auf Tauglichkeit bzw. Verwendung hin geprüft, aussortiert (out box) oder gereinigt, der Backofen wurde gereinigt, Wände gewischt, der Terrazzo-Boden mit Politur bearbeitet. Alles, was an Zetteln, Korrespondenz, Notizen, ect herumlag, habe ich in einen kleinen Karton gepackt: die Ablage wird erst nach der Operation gemacht: ich werde wohl einen Monat arbeitsunfähig sein und habe dann viel Zeit für solche lästigen Dinge.
Das Regal mit Kochbüchern und den alten Schrank unter dem Küchenfenster (ein sogenannte 'Berliner Kühlschrank') habe ich nicht mehr geschafft.
Ausserdem müsste ich noch die Speisekammer aufräumen, aber davon war ja in der Aufgabe nicht die Rede. ;)

Dienstag, 7. Januar 2014

Dienstagsfrage

Die verstrickte Dienstagsfrage 2/2014 
Habt ihr Neujahres-Rituale? Im Allgemeinen? Und bezogen auf Euer wolliges Hobby? Aufräum-Entrümpelungsaktionen, erstellt Ihr Listen, welche Projekte es im kommenden Jahr sein sollen? Oder lasst ihr das spontan kommen, weil man eh schon so viel verplant in seinem Alltag?
Vielen Dank an Daniela für die heutige Frage!

Zunächst einmal wünsche ich euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr!


Seltsam, obwohl ich viele (und durchaus fragwürdige) Rituale zu allen möglichen Anlässen zelebriere, habe ich keines, um das neue Jahr zu begrüßen.
Entrümpelaktionen? Ja, die gibt es. Vor gut vier Jahren bin ich bei Apartment Therapy auf die home cure gestossen und habe mir das Buch zum Projekt gekauft: Apartment Therapy: The Eight-Step Home Cure. Als ich das Buch seinerzeit zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich bitter enttäuscht: kein Hochglanzpapier, keine schönen Bilder von noch schöneren Wohnungen, keine eindrucksvollen 'vorher/nachher'-Bilder: nur gedruckte Seiten, eine Zeichnung hier und da aber nichts, das bei mir Schnappatmung auslöste. Und dann nahm ich das Buch in die Hand, und las die bedruckten Seiten aus billigstem Papier - je länger ich las, desto tiefer sank ich ein. Und dann hab ich angefangen, meine Wohnung zu entrümpeln.
Meine Wohnung ist zwar sehr übersichtlich möbliert, meine Mutter nennt es 'spartanisch', und es steht/liegt kaum ein nicht benötigtes Möbel herum. Aber es gibt eine kleine Sammlung hier, eine dort, tausende Bücher und dazu das Wissen um die Existenz von Sachen, die in Regalen, Schubladen oder Schränken liegen und die ich seit Jahren nicht mehr in Händen gehalten habe, von einer Nutzung mal ganz zu schweigen: das alles legt sich wie ein schweres Gewicht um den Hals, so schwer, dass ich manchmal das Gefühl habe, zu ersticken.
Das war schon immer so, aber als ich dann um 2003 wieder massiv strickte und zwei Jahre später mit dem bloggen anfing, entwickelte sich ein neues Geschwür und blähte sich ungehörig auf: mein Wolllager. Die Rettung waren die Anweisungen im oben erwähnten Buch: erste ernst zunehmende Mengen an Gegenständen verließen meine Wohnung, und wurden auch nicht wieder erstezt. Anfang 2011 meldete ich mich dann auch zur alljährlich im Januar stattfindenden january home cure an, liess die Dinge aber bereits nach wenigen Tagen schleifen.
2012 war ich wieder im E-Mail-Verteiler, schaffte aber nicht einmal die erste Aufgabe: eine Bestandsaufnahme augenscheinlicher Mängel eines jeden Zimmers der Wohnung. Im vergangenen Jahr verhinderten die Brüche von Schulter und Ellbogen jegliches Engagement. Aber in diesem Jahr habe ich mich wieder angemeldet und bisher alle 4 Aufgaben der ersten Woche erledigt.
Ich bin professionelle Prokrastinatorin und spontan passiert bei mir hinsichtlich Entrümpelns gar nicht. Ich brauche einen geregelten Rahmen, der mir immer wieder die Problemstellen vor Augen führt und der mir vermittelt, dass diese "Probleme" auch zu lösen sind.

Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr mit Hilfe der home cure und dem Buch zwei Ziele erreiche: kurzfristig möchte ich die Wohnung mit Hilfe der einen Monat dauernden house cure von offensichtlichem Ballast befreien. (Dazu werde ich in naher Zukunft noch einen gesonderten Beitrag schreiben, der mir schon länger durch den Kopf geistert.) Ich habe für die Januar-Kur bis zum 26 Januar Zeit: am Tag darauf muss ich mich wegen der Knochenbrüche einer weiteren Operation unterziehen und bin wieder eine Weile ausser Gefecht. Zweitens soll langfristig bis Ende des Jahres meine Wohnung renoviert sein: Wände müssen gestrichen, Vorhangstangen und Deckenlampen installiert, Vorhänge genäht, Tischlerarbeiten entworfen und ausgeführt werden, ein paar Stühle möchte ich verkaufen, eine alte Ikea-Kommode muss entsorgt werden. Ausserdem muss ich meine Récamière aufpolstern und neu beziehen lassen und eine neue Matratze für das Bett kaufen.